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Das Buch der Göttlichen - Band III (Weltenbrand)

Die Verbannung Brakals

Der Namenlose hatte all dies vorausgesehen und bei ihm stand Silade, die vom Himmelszelt zu ihm gekommen war. Als nun Asdaron gegen Pantur und Landir und Ilenia mit Uria kämpften hob er seine Hand. Alles Schreien verstummte, alle Waffen fielen zu Boden und Galdran hielt den Atem an, so daß eine grosse Dunkelheit über ganz Shandra'ar kam.

"Wenn Bruder gegen Bruder und Schwester gegen Schwester kämpft, so ist die Zeit gekommen,
da ich eingreifen und euch vor dem Untergang bewahren muß.
Denn seht in den Himmel! Wo sind all die Sterne geblieben?"

Und als sie in den dunklen Himmel schauten, sahen sie, daß nur noch wenige Sterne dort leuchteten.

"Sie alle sind nun bei Silade, sie soll denen Trost spenden,
die durch eure Schuld vor ihrer Zeit starben und ihre Sterne verblassen liessen."

Dann befahl er Brakal vor sich, denn dieser war der Grund allen Übels. Er verbannte ihn und seine Strafe sollte sein, bis zu dem Tag an dem die Götter wieder die Hand gegeneinander erhoben, jede Nacht den Weg Galdrans nachzugehen und alle daran zu erinnern, was an jenem Tag geschah.

So sieht man auch heute noch den blassen Schein des Mondes, wenn Brakal in seinem Käfig über den Himmel zieht. Doch im Vergleich zu Galdrans Atem der den Himmel hell erleuchtet, sieht man bei Brakal nur ein schwaches Flackern, denn er wurde geknebelt um zu verhindern, daß seine Einflüsterungen und Lügen jemals wieder vernommen werden.

Doch immer wieder versucht Brakal seinem Gefängnis zu entfliehen und dann verschwindet der Mond vom Himmel. Mann kann deutlich erkennen wie Brakals Macht zu und abnimmt, doch bislang waren seine Versuche die Ketten zu sprengen nicht erfolgreich. In den heiligen Schriften ist sogar vermerkt, daß Brakal schon mehrfach Galdran herausgefordert hat und am hellichten Tag alles Licht erblasste und Dunkelheit sich auf Shandra'ar senkte. Doch konnte Galdran bisher alle Angriffe abwehren.


Die grosse Spaltung

Nachdem Brakal an den Himmel verbannt wurde, sah der Namenlose seine Kinder an und sprach zu ihnen:

"Nun habe ich den einen Teil getan, doch gibt es noch etwas, daß zu tun ihr mir auferzwungen habt.
Ich sehe Haß in euren Augen und deshalb werde ich trennen was zusammengehört.

Keiner von euch war Unschuldig an dem was hier geschah,
ihr hörtet auf Brakal anstatt auf eure Herzen und deshalb werdet auch ihr von Shandra'ar verbannt,
doch sollt ihr die Möglichkeit haben, wenn eure Völker euch brauchen,
ihnen mit Rat und Macht zur Seite zu stehen."

Und mit diesen Worten verschwanden die Götter von Shandra'ar, doch waren jetzt ihre Sterne wieder hell leuchtend am Himmel zu sehen.

Als nun die Völker der Welt alleine standen, hörten sie die Stimme des Namenlosen und fürchteten sich noch mehr.

"Auch ihr meine jüngsten Kinder habt eure Brüder und Schwestern getötet
und daher wird von nun an keine Liebe mehr füreinander in euren Herzen wohnen.
Geht nun und lebt wie es euch beliebt, doch denkt daran, an dem Tag,
an dem Brakal seinem Gefängnis entflieht und wieder auf Shandra'ar wandeln wird,
an jenem Tage werden auch die Götter wieder erscheinen
und dann wird Shandra'ar erneut zerstört werden,
so wie es heute zerstört werden wird."

Da flüchteten die Völker Shandra'ars und der Namenlose schloss seine Hand. Die Erde sprang auf, die Meere teilten sich, Gebirge versanken in den feurigen Erdspalten und Shandra'ar war zum erstenmal zerstört. Die dunklen Wälder verbrannten, der Schnee und das Eis des Nordens schmolz und nichts war mehr wie zuvor.

Seit diesem Zeitpunkt wurde keiner der Götter mehr auf Shandra'ar gesehen und auch die Stimme des Namenlosen verstummte. Es wird behauptet, daß er sich zu Silade und den Seelen seiner jüngeren Kinder begab und dort wartet, bis die zweite Zerstörung Shandra'ars kommen wird.

Die Völker Shandra'ars zerstreuten sich in alle Winde und wanderten viele Jahre über verbranntes, zerstörtes Land, welches sich nur langsam von seinen Wunden erholte.

Und so endete die göttliche Zeit...